Die wichtigsten Zusammenhänge zwischen CSRD und SFDR
21.06.2024
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Nadine Jager
Die regulatorischen Anforderungen im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social & Governance, ESG) in der Europäischen Union entwickeln sich stetig weiter und bringen für Unternehmen sowie Investoren neue Herausforderungen mit sich. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) sind zwei zentrale Vorschriften in diesem Bereich. Die Einhaltung der Anforderungen kann komplex sein, daher ist es wichtig, ihre Verbindungen und Überschneidungen zu verstehen, um den Reporting-Prozess zu vereinfachen.
Was ist die Verbindung zwischen der CSRD und SFDR?
Die CSRD und SFDR sind Teil des EU-Rahmenwerks für nachhaltige Finanzen, das darauf abzielt, die Transparenz in Bezug auf Nachhaltigkeit zu erhöhen. Die CSRD legt Vorschriften für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von großen Unternehmen und börsennotierten KMU fest, während die SFDR nachhaltige Offenlegungen für Teilnehmer am Finanzmarkt vorschreibt.
Finanzmarktteilnehmer, die den SFDR-Berichtspflichten unterliegen, müssen zunächst die relevanten Daten von ihren Portfoliounternehmen sammeln. Diese Unternehmen sind ihrerseits häufig verpflichtet, nach der CSRD zu berichten. Viele der Daten, die für die CSRD benötigt werden, stimmen mit denen überein, die für die SFDR-Berichterstattung erforderlich sind. Die CSRD und SFDR ergänzen sich also durch gemeinsame Ziele und Daten. Das bedeutet, dass Unternehmen, die schon Daten für die SFDR sammeln, auch bei der Erfüllung der CSRD-Anforderungen einen Vorteil haben – und umgekehrt.
Die Überschneidung der Anforderungen bietet einen strategischen Vorteil für die Einhaltung beider Vorschriften. Unternehmen sollten sich mit der SFDR auseinandersetzen, um auf Fragen von Investoren vorbereitet zu sein, während Investoren die CSRD im Auge behalten sollten, um über die Nachhaltigkeitsthemen informiert zu bleiben.
Was sind gemeinsame Datenpunkte?
Anhang B der delegierten Verordnung (EU) 2023/2772 zeigt die Datenpunkte, die sowohl für die CSRD- als auch die SFDR-Anforderungen wichtig sind.
Wichtige gemeinsame Datenpunkte umfassen:
Geschlechterdiversität im Vorstand
Aktivitäten im Bereich fossile Brennstoffe
Kontakt mit umstrittenen Waffen
Energieverbrauch (erneuerbar und nicht erneuerbar) sowie die Intensität
Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3), CO₂-Fußabdruck und Emissionsintensität
Treibhausgasemissionen in der Wasserversorgung
Gefährliche und radioaktive Abfälle
Auswirkungen auf sensible ökologische Gebieten
Richtlinien zur Einhaltung der OECD-Leitsätze und der UN-Leitprinzipien
Geschlechterbezogene Lohnunterschiede (Gender Pay Gap)
Verstöße gegen die OECD-Leitsätze und UN-Leitprinzipien
Allerdings sind nicht alle SFDR-Datenpunkte nach der CSRD erforderlich. Ein zentraler Aspekt der CSRD ist die Bewertung der doppelten Wesentlichkeit (Double Materiality), um die Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, die für das Unternehmen am wichtigsten sind. Diese Bewertung legt die Offenlegungen fest, die im Bericht enthalten sein müssen, wobei der Fokus speziell auf Themen liegt, die als wesentlich eingestuft wurden. Wenn bestimmte SFDR-Datenpunkte nicht relevant sind, müssen Unternehmen erklären, warum sie in ihren CSRD-Berichten fehlen.
Wie lässt sich der Aufwand für die Berichterstattung reduzieren?
Das Verständnis der Überschneidungen zwischen CSRD und SFDR kann die Berichterstattung vereinfachen und eine doppelte Datensammlung reduzieren. Allerdings kann das manuelle Management dieser Überschneidungen ohne tiefgehende ESG-Expertise herausfordernd sein, insbesondere wenn unterschiedliche Terminologien für dieselben Datenpunkte verwendet werden.
Die richtigen Software-Tools können den Reporting-Aufwand erheblich reduzieren. Atlas Metrics automatisiert den Datentransfer über verschiedene ESG-Standards hinweg und identifiziert und nutzt gemeinsame Datenpunkte, um mehrere Berichte gleichzeitig vorab auszufüllen. Dies macht die Datensammlung zu einem einmaligen Aufwand. Durch sicheren Datenaustausch können Stakeholder einfach zusammenarbeiten und die notwendigen Daten bereitstellen, um komplexe Kennzahlen wie die SFDR PAI-Indikatoren automatisch zu berechnen.