Emissionen in der Lieferkette: 3 hilfreiche Tipps
08.07.2024
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Daniel Lawson
Die Emissionen in der Lieferkette sind in der Regel die größte Emissionskategorie für Unternehmen. Sie gehören auch zu den komplexesten, wenn es darum geht, sie genau zu messen. Angesichts ihrer Auswirkungen auf das Klima sowie ihrer erheblichen Bedeutung für das Image und die Einhaltung von Vorschriften ist es für Organisationen entscheidend, von Anfang an die richtigen Methoden zur Messung dieser Emissionen zu wählen.
Was sind Emissionen in der Lieferkette?
Emissionen in der Lieferkette stellen die größte Emissionskategorie für fast jedes Unternehmen dar. Diese Emissionen entstehen durch den Einkauf von Waren und Dienstleistungen. Laut dem Greenhouse Gas Protocol fallen sie unter Scope 3, Kategorie 1, die alle Upstream (also vor der Herstellung, von der Wiege bis zum Werkstor) Emissionen umfasst, die bei der Produktion von Produkten entstehen, die vom berichtenden Unternehmen gekauft oder erworben wurden.
Mehr Details zu den verschiedenen Emissionskategorien findest du in unserem Leitfaden zu Emissions-Scope.
Warum sollte man Emissionen in der Lieferkette messen?
Der Einkauf (Procurement) ist mittlerweile ein wichtiger Teil der Markenidentität und des Wertversprechens eines Unternehmens, einschließlich der Auswirkungen auf die Lieferkette.
Kunden und Unternehmen sehen keine Trennung zwischen dem, was sie selbst tun, und dem, was ihre Lieferanten tun. Wenn eine Bekleidungsmarke einen Lieferanten mit schlechten Umwelt- oder Sozialpraktiken auswählt, wird die Marke dafür verantwortlich gemacht. Genauso wird ein Unternehmen, das sich für Nachhaltigkeit einsetzt, auch die Erfolge seiner Lieferanten in diese Verantwortung mit einbeziehen.
Auch Regulierungsbehörden teilen diese Sichtweise, wie zum Beispiel der CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) der EU, der einen fairen Preis für CO2-Emissionen aus Waren festlegt, die außerhalb der EU produziert werden. Investoren spiegeln dies ebenfalls wider, etwa durch das Wachstum von klimabezogenen Fonds und die SFDR-Verordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation).
Zusammengefasst: Das Nicht-Messen von Emissionen in der Lieferkette kann die Markenreputation schädigen. Zudem gibt es regulatorische und finanzielle Risiken aufgrund der Einstellung von Investoren und Veränderungen bei der Kapitalverteilung.
Das Messen, Verwalten und Berichten von Emissionen in der Lieferkette ist entscheidend, um im heutigen Markt erfolgreich zu agieren. Oft ist das Messen der erste Schritt in diesem Prozess.
Tipps zur Berechnung von Emissionen in der Lieferkette
Setze auf praktische Ansätze
Konzentriere dich auf die wichtigsten Bereiche, wenn du die Emissionen misst. Jedes Jahr solltest du die Datensammlung und -qualität verbessern – das ist wichtiger, als von Anfang an alles perfekt zu messen.
Laut dem GHG Protocol sollten die Daten ausreichend genau sein, damit Nutzer sicher sein können, dass die gemeldeten Informationen vertrauenswürdig sind. Unternehmen sollten sich bemühen, eine vollständige, genaue und konsistente Darstellung ihrer Treibhausgasemissionen zu liefern.
Es ist wichtig, Lücken bei der Emissionsschätzung offen zu legen und zu erklären, damit die gemeldeten Daten zuverlässig sind und die Genauigkeit im Laufe der Zeit steigt. Das Ziel ist, ein glaubwürdiges und ständig verbessertes Emissionsinventar zu erstellen, anstatt eine umfassende und möglicherweise überwältigende Berichterstattung zu machen.
2. Nutze einen Schritt-für-Schritt-Ansatz
Es gibt verschiedene Methoden, um Emissionen in der Lieferkette zu messen, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Zu Beginn verwenden viele Unternehmen ausgabenbasierte Methoden wie die Input-Output-Analyse (EIO). Diese Methode schätzt die Emissionen anhand der Ausgaben für verschiedene Produkte und Dienstleistungen.
EIO ist einfach umzusetzen, erfasst aber möglicherweise nicht die genauen Praktiken einzelner Lieferanten. Dennoch ist es eine gute Möglichkeit, wichtigste Bereiche in der Lieferkette zu identifizieren und Verbesserungspotenziale zu erkennen.
Eine weitere fortgeschrittene Methode ist die Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment - LCA), die die Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg bewertet. Diese gründliche Methode liefert detaillierte Einblicke, kann aber aufwendig und komplex sein.
Im Laufe der Zeit können Unternehmen genauere Methoden wie das direkte Sammeln von Emissionsdaten von ihren Lieferanten einsetzen. Dieser Ansatz bietet eine genaue und klare Sicht auf die Emissionen in der Lieferkette, erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten und eine gut organisierte Datenweitergabe.
3. Setze auf Transparenz
Transparenz ist entscheidend, wenn es um die Messung von Emissionen in der Lieferkette geht. Es ist wichtig, klar zu kommunizieren, was gemessen wurde und wie die Messung durchgeführt wurde – sei es durch ausgabenbasierte Methoden, direkte Lieferantendaten oder Lebenszyklusanalysen (LCAs). Unternehmen sollten ihre Methoden offen darlegen und auch etwaige Einschränkungen der Daten ansprechen.
Indem du transparent über den Umfang, die Genauigkeit und mögliche Lücken in der Emissionsberichterstattung bist, schaffst du Vertrauen und zeigst dein Engagement für eine kontinuierliche Verbesserung.
Wie Atlas Metrics helfen kann
Atlas bietet umfassende Unterstützung beim Management von Emissionen in der Lieferkette. Mit unserem fortschrittlichen EIO-Modell (Environmentally Extended Input-Output) kannst du eine ausgabenbasierte Schätzung für deine gesamte Lieferkette erstellen. Für eine höhere Datenqualität können Organisationen auf Lebenszyklusanalyse (LCA)-Methoden zurückgreifen. Außerdem automatisiert Atlas Metrics die Integration von CO2-Daten von Lieferanten in GHG-Inventare durch vernetzte Konten und sichere Datenweitergabe.