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Die 6 wichtigsten CSRD & ESRS Ressourcen

16.01.2025

·

Greg Taylor

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind wichtige Schritte für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU. Die CSRD ersetzt die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und erweitert den Kreis der Unternehmen, die über Nachhaltigkeit berichten müssen. Die Berichte müssen detaillierter sein und geprüft werden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, definieren die ESRS klare Standards, die Unternehmen beachten müssen. Zwar bedeutet das mehr Aufwand, doch es fördert auch Transparenz und die Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele

Das Verständnis dieser komplexen Anforderungen ist entscheidend, um sie erfolgreich umzusetzen. Viele Unternehmen und Fachleute sind jedoch unsicher, was genau verlangt wird, da die Vorgaben der CSRD und ESRS umfangreich und komplex sind. Hilfreiche Dokumente und Ressourcen bieten mittlerweile jedoch Unterstützung, indem sie die Vorgaben klarer und zugänglicher machen.

Hier sind sechs wichtige Dokumente, die hilfreiche Informationen und Orientierung zu den wichtigsten Punkten der CSRD und ESRS geben.

Hinweis: Alle von der EFRAG bereitgestellten Ressourcen und Dokumente besitzen keine rechtliche Gültigkeit. Dennoch werden sie in Fachkreisen als bewährte Praxis anerkannt und bieten wertvolle Interpretationen sowie hilfreiche Hinweise zu spezifischen Themen.

1. EFRAG Implementation Guidance IG 1 – Wesentlichkeitsanalyse

Die Implementation Guidance IG1 Dokument erklärt, wie die Wesentlichkeitsbewertung durchgeführt werden soll, wie andere vorhandene Ressourcen genutzt werden können und enthält häufig gestellte Fragen.

Die ESRS-Nachhaltigkeitsberichterstattung verlangt präzise und relevante Informationen zu sämtlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) im Zusammenhang mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen. Diese Informationen basieren auf einer umfassenden Wesentlichkeitsanalyse, wobei die ESRS explizit eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse (Double Materiality Assessment, DMA) vorschreibt. Diese bewertet Nachhaltigkeitsthemen aus zwei Blickwinkeln: der Wesentlichkeit der Auswirkungen („impact materiality“) und der  finanziellen Wesentlichkeit ("financial materiality“). Die DMA umfasst die gesamte Wertschöpfungskette und dient der Identifizierung relevanter IROs, die in der Berichterstattung offengelegt werden müssen. Dieser Prozess integriert die Einbindung von Stakeholdern und orientiert sich an Kriterien wie Schweregrad und Wahrscheinlichkeit. Die ESRS geben keine feste Methode vor, aber sie verlangen Transparenz und erlauben Flexibilität bei der Durchführung. Der abschließende Bericht muss die wesentlichen IROs und deren Einfluss auf die Unternehmensstrategie darlegen.

2. EFRAG Implementation Guidance IG 2 – Wertschöpfungskette

Aufgrund der Komplexität des Konzepts der Wertschöpfungskette erklärt dieses Dokument, wie die Wertschöpfungskette im Rahmen der ESRS und der CSRD effektiv berücksichtigt werden kann. Es wird detailliert aufgezeigt, wie Unternehmen die Anforderungen beider Regelwerke umsetzen und die relevanten Aspekte der Wertschöpfungskette in ihre Berichterstattung integrieren können.

Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung auch IROs aus der gesamten Wertschöpfungskette umfassen muss. Dabei geht es darum, zu erkennen, an welchen Stellen IROs auftreten können – etwa bei Lieferanten oder Kunden. Diese Informationen sind erforderlich, wenn wesentliche IROs außerhalb des eigenen Betriebs bestehen. Falls solche Daten nicht vorliegen, sollte das Unternehmen eine Schätzung vornehmen.

3. EFRAG Implementation Guidance IG 3 – Detaillierte ESRS-Datenpunkte und begleitende Erläuterung

Die Implementation Guidance IG 3 ist eine der wertvollsten Ressourcen für die Praxis, da sie die komplexen und miteinander verknüpften Vorschriften in klar strukturierte Datenpunkte innerhalb einer Excel-Datei aufbereitet. Die Datenpunkte sind nicht verpflichtend, sodass die Berichterstattung über alle Punkte nicht zwangsläufig die vollständige Einhaltung der CSRD gewährleistet. Dennoch stellt es ein hilfreiches Tool für eine erste Gap-Analyse dar, da es Organisationen ermöglicht, verfügbare Daten zu erkennen und festzustellen, welche Informationen noch fehlen.

In der Excel-Datei sind die Datenpunkte für den bereichsübergreifenden Standard ESRS 2 und jeden thematischen Standard definiert. Neben einer einzigartigen ID und dem Verweis auf die Verordnung enthält die Datei für jeden Datenpunkt den Einheitstyp, ob er bedingt oder alternativ ist, ob er freiwillig ist, auf welche anderen Standards er sich bezieht und ob er bestimmten Übergangsregelungen für bestimmte Unternehmen unterliegt. Insgesamt umfasst die Datei etwa 1200 einzelne Datenpunkte (je nachdem, wie man die Datenpunkte für die Mindestoffenlegungsanforderungen oder MDRs zählt).

4. EFRAG Draft ESRS Set 1 XBRL Taxonomy

Im Februar 2024 veröffentlichte EFRAG den ersten Entwurf der ESRS Set 1 XBRL Taxonomy im Auftrag der Europäischen Kommission. Diese Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem, das mit den ESRS-Standards übereinstimmt und die notwendigen Datenpunkte für die CSRD-Konformität strukturiert. Sie ist besonders nützlich für Unternehmen, die bereits weit in ihrer CSRD-Konformität sind, da sie die Datenpunkte detaillierter aufgeschlüsselt und zeigt, welche Tags im digitalen Tagging-Prozess verwendet werden. In diesem Beitrag gibt es weitere Informationen zum digitalen XBRL-Tagging-Prozess.

5. EFRAG ESRS Q&A Plattform

EFRAG hat eine unverbindliche Q&A-Plattform eingerichtet, um Fachleute und Stakeholder bei der Umsetzung der ESRS zu unterstützen und technische Fragen zu klären. Bislang wurden 93 Fragen veröffentlicht, die nach Themen geordnet sind. Jede Frage enthält die relevanten ESRS-Referenzen, Schlüsselbegriffe, Hintergrundinformationen und Antworten von EFRAG-Experten. Diese Plattform ist eine wertvolle Hilfe, um komplexe Begriffe und Themen besser zu verstehen.

6. Mitteilungsentwurf der Europäischen Kommission

Im August 2024 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Mitteilungsentwurf, der weitere Erklärungen zu den rechtlichen Anforderungen der CSRD und ESRS liefert. Er ergänzt die Antworten, die bereits auf der Q&A-Plattform von EFRAG zu finden sind. Dieser Entwurf soll helfen, häufige Fragen zu klären, die Rechtssicherheit zu erhöhen und die Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichte zu verbessern. Obwohl das Dokument noch im Entwurfsstadium ist und bis zur Veröffentlichung der endgültigen Mitteilung noch geändert werden kann, dient es als wichtiges Nachschlagewerk zur Behebung von Unsicherheiten bei der Auslegung und Anwendung der ESRS und bietet neben den technischen Antworten der EFRAG weitere Orientierungshilfen.

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